Kämpfe im Sudan

Seit Jahrzehnten ist die politische Situation im Sudan sehr instabil. Immer wieder kommt es zum Teil zu heftigen gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Die aktuellen Kämpfe sind für die Menschen in dem ostafrikanischen Land eine dramatische Verschlechterung der Situation. Bereits vor der Gewalteskalation waren mehr Menschen im Sudan auf humanitäre Hilfe angewiesen als je zuvor.

Unzählige Menschen im Sudan sind seit Jahren auf der Flucht vor der Gewalt. Schätzungsweise 3,7 Millionen Sudanes:innen sind Binnenvertriebene: Sie leben als Flüchtlinge in ihrem eigenen Land (Stand: Dezember 2022). Die meisten leben in provisorischen Zeltlagern, zum Beispiel in der Region Darfur. Weitere Hunderttausende sind in Nachbarländer geflüchtet.

Weit über 15 Millionen Menschen im Sudan brauchen humanitäre Hilfe. 8,5 Millionen von ihnen sind Kinder (Stand: Dezember 2022).

Hunderttausende mangelernährte Kinder

Mehr als drei Millionen Kinder im Sudan sind akut mangelernährt, über 600.000 von ihnen sind sogar lebensgefährlich unterernährt (Stand: Dezember 2022). Seit Langem sind die Lebensmittel im Land knapp. Oft kommt es zu Sandstürmen und langanhaltenden Dürren. In manchen Jahren führen die starken Regenfälle in der Regenzeit zu Überschwemmungen. Durch die Trockenheit und die Überflutungen fallen Ernten aus. Millionen Sudanes:innen haben nicht genug zu essen und wissen nicht, wie sie an Lebensmittel für ihre Familien kommen sollen.

Gleichzeitig beherbergt der Sudan rund 1,2 Millionen Geflüchtete und Asylbewerber aus Eritrea, Somalia, Äthiopien (Tigray-Konflikt), Tschad und dem Südsudan und gehört damit zu den zehn wichtigsten Aufnahmeländern für Geflüchtete weltweit. Eine Situation, in der die ohnehin begrenzten Ressourcen noch mehr beansprucht werden. Angesichts der gegenwärtigen Situartion flüchten viele Menschen aber aus dem Land und suchen Schutz in den Nachbarstaaten Ägypten und Tschad. UN-Angaben zufolge ist mit mehreren hunderttausend Flüchtlingen zu rechnen.

Hilfe ist möglich

Die Organisationen des Aktionsbündnisses helfen den Menschen im Sudan und den Nachbarländern auf vielfältige Art und Weise, auch in der gegenwärtigen Situation. Kinder erhalten nährstoffreiche und stark sättigende Spezialnahrung: Zum Beispiel therapeutische Milch oder Erdnusspaste. Gesundheitseinrichtungen werden unterstützt, Nahrungsmittel und Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Aber auch Maßnahmen, die das friedliche Zusammenleben zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen wie Geflüchteten und Gemeindebewohnern fördern, werden durchgeführt.

Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe und seine Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland bitten dringend um Unterstützung der Menschen im Sudan und rufen zu Spenden auf.

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