Die Menschen im Sudan leiden seit Ausbruch des bewaffneten Konflikts vor zwei Jahren unter einer der größten humanitären Krisen der Welt. In Zusammenarbeit mit dem Sudanesischen Roten Halbmond (SRCS) leistet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unter schwierigen Bedingungen dringend benötigte humanitäre Nothilfe. 30,4 Millionen Menschen im Sudan, mehr als 60 Prozent der Gesamtbevölkerung, sind in großer humanitärer Not. Die Lebenssituation der Menschen ist durch multiple Krisen geprägt: Ein Großteil der Bevölkerung leidet unter Hunger, Wassermangel, unzureichender Gesundheitsversorgung und den Folgen gewaltsamer Auseinandersetzungen – wie aktuell dem im April 2023 ausgebrochenen bewaffneten Konflikt zwischen der Sudanesischen Armee und der paramilitärischen Gruppierung „Rapid Support Forces“ (RSF). Wiederkehrende Extremwetter- ereignisse wie Überschwemmungen und Dürren, verstärkt durch den Klimawandel, verschlechtern die humanitäre Lage zusätzlich. Es besteht weitreichende Unterernährung unter der Bevölkerung. In Verbindung mit landesweiten Cholera-Ausbrüchen ist das ein Desaster. Aufgrund der kritischen Sicherheitslage ist der Zugang für humanitäre Hilfe erschwert und oftmals nur bedingt möglich. Schutz und Sicherheit der Helfenden, etwa von der DRK-Schwestergesellschaft, sind oft nicht verlässlich gewährleistet. Seit Ausbruch des Konflikts verloren 28 freiwillige Helferinnen und Helfer ihr Leben, 16 davon während eines Hilfseinsatzes. Mobile Klinik; Hilfe für Schwangere Trotz dieser extrem schwierigen Bedingungen führen Mitarbeitende und Freiwillige des SRCS dringend benötigte Hilfsaktionen durch, stellen medizinische Ausrüstung, Medizintechnik und Schutzausrüstung für den Betrieb von Gesundheitseinrichtungen bereit. Der SRCS leistet Erste Hilfe, transportiert Verletzte und unterstützt das medizinische Personal. Innerhalb des Landes vertriebene Menschen erhalten in Aufnahmezentren Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung sowie Bargeldhilfen oder Sachleistungen. In El-Fasher in Nord-Darfur, einer Region, in der es immer wieder zu Kampfhandlungen kommt, wurden mithilfe des DRK solarbetriebene Wasserstellen installiert und sanitäre und medizinische Einrichtungen instandgesetzt. Im einzig noch funktionierenden Krankenhaus unterstützt das Deutsche Rote Kreuz ein spezielles Programm für schwangere Frauen und besonders schutzbedürftige Mütter, beispielsweise im Rahmen der Geburtshilfe und durch Bargeldhilfen. Ähnliche Maßnahmen werden mithilfe des DRK in der Zweigstelle in Damazine durchgeführt. Zusätzlich wird dort eine mobile Gesundheitsstation betrieben, welche die medizinische Versorgungslage in der Region verbessert. Um dem Ausbruch von Cholera in der Region entgegenzuwirken, wurden unter anderem Rehydrationsstationen in Aufnahmestellen von intern Vertriebenen und Rückkehrern eingerichtet. SUDAN BEISTAND IN SCHWERSTEN KRISEN Mit Suppenküchen und Lebensmittelhilfen begegnen das Deutsche Rote Kreuz und seine Partner vor Ort der Not im Sudan. © DRK 15
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