Rückblick 2024

Hilfskonvois, die über Tage vor dem Checkpoint stehen und die bedürftigen Menschen nicht erreichen. Krankenhäuser, Sozialstationen und Flüchtlingscamps, die angegriffen werden. Helferinnen und Helfer, die selbst Opfer militärischer Gewalt werden. Humanitäre Hilfe im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nur unter schwierigsten Bedingungen möglich. Die Grenzen zum Gazastreifen bleiben für humanitäre Hilfe und kommerzielle Güter teils über Wochen geschlossen. Dadurch erschöpfen sich die Vorräte an Trinkwasser und Lebensmitteln, die medizinische Versorgung der Menschen bricht immer wieder zusammen oder ist nur noch sehr eingeschränkt möglich. Und nicht zuletzt gefährden die anhaltenden Kämpfe die Sicherheit der Helfenden und der Bevölkerung. Ein Krankenhaus in Rafah Trotz dieser extrem schwierigen Voraussetzungen leisten die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossenen Hilfswerke im Gazastreifen weiterhin dringend benötigte Nothilfe. Möglich ist dies nur, weil ihre Mitarbeitenden und Partner seit vielen Jahren vor Ort sind und die Begebenheiten sehr gut kennen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) etwa arbeitet eng mit dem Palästinensischen Roten Halbmond zusammen. Durch internationale Kooperation von insgesamt vierzehn Partnern konnte im Mai 2024 in Rafah ein Rotkreuz- und Rothalbmond-Krankenhaus errichtet werden, um das angeschlagene Gesundheitssystem inmitten des bewaffneten Konflikts zu stärken. Das DRK stellt dem Feldkrankenhaus Fachkräfte sowie medizinische und technische Ausstattung bereit. Neben ambulanter Versorgung und Notfallchirurgie bietet die Klinik auch pädiatrische Versorgung, Geburts- und gynäkologische Dienste sowie psychosoziale Unterstützung. Rund um die Uhr sind etwa 30 medizinische Fachkräfte im Einsatz. Innerhalb eines Jahres konnten dort über 80.000 Menschen behandelt werden, mehr als ein Drittel davon Kinder unter 18 Jahren. Außerdem brachte das DRK am 7. und 8. Januar 2024 Hilfsflüge mit zusammen 59 Tonnen Hilfsgütern von Leipzig nach Ägypten auf den Weg. An Bord waren circa 1.020 Familienzelte, 1.000 Planen für Notunterkünfte, sechs Hubwagen für humanitäre Logistik und 50 Rettungsrucksäcke. Weitere Hilfsflüge folgten im Dezember 2024. UNICEF versorgt mangelernährte Kinder mit lebensrettender Spezialnahrung und Trinkwasser, liefert medizinische Ausrüstung an Krankenhäuser und setzt psychosoziale Hilfsangebote um. Im vergangenen Jahr und zuletzt im Februar 2025 haben UNICEF und Partner mehr als 500.000 Kinder gegen Polio geimpft. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen hat bereits medizinische Hilfsgüter für zehntausende Menschen an Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen geliefert. Darunter sind GesundheitsMENSCHLICHKEIT UNTER BESCHUSS GAZASTREIFEN 10

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