Rückblick 2022

11 Die Menschen am Horn von Afrika leiden unter der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Besonders betroffen sind Familien in Somalia, Äthiopien und Kenia. Ihre Felder und Ernten sind verdorrt und das Vieh verendet. Die verheerende Dürre hat die gesamten Lebensgrundlagen zerstört und zu einer Hungerkrise geführt. In den drei Ländern sind fast zwei Millionen Kinder lebensgefährlich mangelernährt. Viele Wasserstellen sind ausgetrocknet. Familien müssen kilometerweit laufen, um Trinkwasser zu holen. Oft ist das wenige Wasser verschmutzt und macht krank. Gerade für die bereits geschwächten Kinder ist das lebensgefährlich. UNICEF leistet am Horn von Afrika lebensrettende Hilfe: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen therapeutische Nahrung wie Erdnusspaste in Dürreregionen. Die hochwirksame Spezialnahrung ist kalorien- und nährstoffreich, damit mangelernährte Kinder schnell wieder zu Kräften kommen. In 2022 hat UNICEF in Äthiopien, Kenia und Somalia insgesamt 907.000 schwer mangelernährte Kinder unter fünf Jahren behandelt. Fachkräfte bohren zudem in Dürregebieten neue Brunnen, die tief genug sind und teils mit Solarenergie betrieben werden. Gemeinsam mit Partnern bringt UNICEF außerdem mit Tanklastwagen sauberes Trinkwasser in die am schlimmsten betroffenen Regionen. So hat UNICEF im letzten Jahr rund 4,6 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia mit sauberem Wasser versorgt. Seit sie nach einer Welle der Gewalt im Jahr 2017 aus Myanmar vertrieben wurden, harren mehr als eine Million Geflüchtete der verfolgten muslimischen Minderheit Rohingya im Nachbarland Bangladesch aus - ohne Aussicht auf Rückkehr. Die Menschen leben in den Flüchtlingscamps der Region Cox’s Bazar extrem beengt, meist ist es sehr heiß. Die Rohingya können sich außerhalb der Camps nur sehr eingeschränkt bewegen und auch keiner Beschäftigung nachgehen. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt in ihrem Projekt sowohl die notleidenden Rohingya als auch die Menschen in den aufnehmenden Gastgemeinden im Bezirk Teknaf. Die Hilfe setzt dabei bei den elementaren Bedürfnissen der Menschen an: Gasflaschen werden wieder befüllt, damit die Familien kochen können. Um den verbreiteten hygienischen Problemen zu begegnen, erhalten knapp 28.000 Personen aufbereitetes Trinkwasser, sie bekommen Hilfen zur Abfallvermeidung und -entsorgung und werden mit Sanitärmitteln versorgt. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt im Bereich Gewaltprävention. Solarbetriebene Straßenlaternen werden regelmäßig gewartet, damit die Menschen nicht in völliger Dunkelheit unterwegs sein müssen. Ein lokaler Partner führt zudem Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor körperlichem, seelischem und sexuellem Missbrauch durch. Dazu gehört auch, über Menschenhandel und Kinderarbeit aufzuklären und entsprechende Sicherheitsstrukturen und Netzwerke zu gründen. ...denn durch die Möglichkeit, selbstständig zu kochen, können die geflüchteten Rohingya zumindest ihre Basisversorgung sichern. Oftmals helfen technisch einfache Mittel wie diese Gaskocher (Foto unten), um das Leben im Camp zu verbessern... In den von Dürre geplagten Regionen gibt es kaum etwas zum Überleben für die Familien. Kleine Kinder sind besonders von den Folgen der Mangelernährung bedroht. Für die Kinder am Horn von Afrika hat die anhaltende Dürre verheerende Folgen. HORN VON AFRIKADÜRRE UND HUNGER © UNICEF/UN0635773/Pouget © UNICEF/UN0591084/Taxta © Kathrin Harms/Diakonie Katastrophenhilfe © Kathrin Harms/Diakonie Katastrophenhilfe BANGLADESCH HILFE FÜR ROHINGYA

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